Alfred Kubin

(Leitmeritz/Böhmen 1877 - 1959 Zwickledt bei Wernstein am Inn)
Alfred Kubin wird am 10. April 1877 in Leitmeritz in Böhmen geboren. Der Grafiker, Zeichner, Schriftsteller und Buchillustrator Alfred Kubin zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Symbolismus und des Expressionismus. Er ist ein Künstler mit einem vielseitigen Oeuvre. Trotz zahlreichen künstlerischen und philosophischen Verbindungen blieb er stets ein Einzelgänger - eine eigene, unverwechselbare künstlerische Position des 20. Jahrhunderts.
Kubin erlebt eine unruhige Kindheit, seine Mutter stirbt früh, die Familie übersiedelt häufig. Unsicher, welcher Berufung er folgen soll, absolviert er zunächst eine Lehre bei einem Fotografen in Klagenfurt. Als richtiger Weg erweist sich aber erst der Besuch der Münchener Malerakademie ab 1898 und der Besuch verschiedener Zeichenschulen. In der Folge bildet sich Kubin autodidaktisch weiter. Ein Radierzyklus von Max Klinger stimulieren ihn zu seinen schwarz-weißen Zeichnungen. In seinem malerischen Duktus wurde er unter anderem von den symbolhaften Arbeiten der Künstler Francisco de Goya, James Ensor, Odilon Redon und Edvard Munch beeinflusst. Kubins Werk ist von Anfang an von fantastischen Traumvisionen geprägt. Diese Ausdruckswelt zeichnet sich durch eine skurrile Figurenwelt, welche eine Verbindung von Aspekten des Grauens wie des Humorvollen schafft, aus. Seine Arbeiten sind stets von einem erzählerischen Moment begleitet. Eine Ausstellung seiner Werke bei Paul Cassirer in Berlin ruft zunächst Unverständnis und Entsetzen hervor. Doch wurden mit dem Dichter Max Dauthendey und dem Sammler und Verleger Hans von Weber bedeutende Förderer auf ihn aufmerksam. Die Herausgabe der Hans-von-Weber-Mappe mit Drucken seiner Tuschfederzeichnungen1903 bringt ihm den Durchbruch. Der Tod seiner Verlobten Emmy Bayer stürzt den jungen Kubin in eine tiefe Krise, die erst durch die Heirat mit Hedwig Gründler beendet ist. 1905 besucht er Paris, bereist 1907 Dalmatien und 1909 den Balkan. Wohnhaft ist Kubin seit 1906 in Zwickledt bei Wernstein am Inn, wo er auch seinen Roman "Die andere Seite" verfasst. 1909 tritt er der "Neuen Künstlervereinigung München" bei, ab 1911 ist er Mitglied der Wiener Secession. Er war auch im Umfeld der Künstlervereinigung der Blaue Reiter aktiv und stellte 1912 bei deren zweiten Ausstellung aus. Darüber hinaus hatte er zahlreiche Verbindungen mit wichtigen Künstlern, wie Paul Klee, Franz Marc, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, wie auch mit dem Schriftsteller Hermann Hesse, sowie vielen Philosophen seiner Zeit. Nach dem ersten Weltkrieg entstanden viele Buchillustrationen und zahlreiche Mappenwerke. Niemand anderem gelingt es so wie Kubin mit seinen Grafiken, eine spezielle Zwischenstimmung aufzubauen, eine Atmosphäre des Lauernden und Geheimnisvollen, die voller Erzählungen ist, voller Ahnungen und widersprüchlicher Gefühlswelten. Das permanente Aufgreifen tabuisierter Themen, wirkt aktueller denn je. Kubin verstirbt im Alter von zweiundachtzig Jahren am 20. August 1959 in Zwickledt. Neben zahlreichen Preisen wird er zum Ehrenmitglied der Wiener Akademie und der Prager Secession ernannt. Sein Schaffen ist der Zeichnung und der Graphik gewidmet, sowie dem Illustrieren von Büchern unterer anderen von Edgar Allan Poe, Fjodor Dostojewski, E.T.A Hoffmann etc. Zu Lebzeiten vermacht Kubin seinen künstlerischen Nachlass und seine eigene Sammlung an Grafiken dem österreichischen Staat. Die Arbeiten befinden sich teils in der Albertina Wien und im Oberösterreichischen Landesmuseum. 1971 wurde im Lenbachhaus München, welches die weltweit größte Sammlung zur Kunst des »Blauen Reiter« beherbergt, das Kubin-Archiv des Hamburger Sammlers Dr. Kurt Otte integriert. Dieses enthält zahlreiche Werke und Kubins umfangreiche Korrespondenz.

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Das Grab auf Java, um 1923/25
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Der Robbenschläger, um 1923

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