Zu den bedeutendsten Malern der österreichischen Moderne zählend, strebte Anton Faistauer die Weiterentwicklung der traditionellen abendländischen Malerei an. Neben Landschaftsmalerei, Stillleben und Portraits setzte er sich in den 1920er Jahren auch mit großformatiger zeitgenössischer Freskomalerei auseinander, bei der er versuchte, traditionelle und moderne Elemente miteinander zu kombinieren.
Am 14. Februar 1887 wird Anton Faistauer in St. Martin bei Lofer geboren. Faistauers ursprüngliches Interesse an der Schriftstellerei wird durch seine Freundschaft mit Albert Paris Gütersloh während der gemeinsamen Schulzeit in Bozen auf die Malerei gelenkt. Ein Initialerlebnis dabei ist der Besuch der Impressionismus-Ausstellung in Wien 1903, in der Anton Faistauer Werke von Cézanne sieht. 1905 besucht er gemeinsam mit Anton Peschka, dem späteren Schwager Egon Schieles, die Malschule Robert Scheffer. 1906 wird Faistauer in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen. Nach einer kurzen Studienzeit bei Christian Griepenkerl und Alois Delug tritt er aus Protest gegen den konservativen Lehrbetrieb mit seinen Jahrgangskollegen Egon Schiele, Franz Wiegele und Robin Christian Andersen aus und gründet mit diesen 1909 die "Neukunstgruppe". Bis zu Kriegsbeginn unternimmt Faistauer zahlreiche Reisen, u.a. nach Oberitalien, in die Schweiz und 1914 nach Berlin. 1915 übersiedelt er kriegsbedingt nach Maishofen. 1919 ist Faistauer maßgeblich an der Gründung der Salzburger Künstlervereinigung "Wassermann" beteiligt. 1920 zieht er nach Salzburg und ist in den Folgejahren vornehmlich in Wien und Paris tätig. Durch öffentliche Aufträge, wie die Freskierung der Vorhalle des Salzburger Festspielhauses, wird Faistauer weithin bekannt. 1923 erscheint sein Buch "Neue Malerei in Österreich". 1927 übersiedelt er nach Wien, behält aber seine Salzburger Wohnung. Faistauer stirbt am 13. Februar 1930 und wird in Maishofen beerdigt.