Geboren am 22. Dezember 1849 in Groß Niendorf im Kreis Segeberg, zählt der deutsche Maler Christian Rohlfs zu den bedeutendsten Malern der Moderne. Während seine frühen Werke vor allem vom Naturalismus geprägt sind, wendet er sich ab 1884 zunehmend dem Impressionismus zu, bevor er ab 1910 im Expressionismus ankommt. Rohlfs stirbt am 8. Jänner 1938 in Hagen.
Rohlfs wächst in Fredesdorf in Deutschland auf und kommt mehr durch einen Zufall zur Malerei, als er im Alter vom 15 Jahren beim Klettern von einem Baum stürzt, sich schwer am Bein verletzt und ihm von seinem Arzt Dr. Ernst Stolle gegen die Langeweile Zeichenmaterial geben wird. Stolle erkennt Rohlfs Talent, beginnt ihn zu fördern und empfiehlt ihn weiter, sodass er an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar bei Paul Thumann eine Freistelle erhält. 1873 muss sein Bein auf Grund einer chronischen Knochenmarkentzündung amputier werden, ein Jahr später beginnt er jedoch wieder zu studieren. 1886 entstehen während seinem mehrmonatigen Aufenthalt auf dem Rittergut Hoof bei Kassel einige Portraits der Familie Heydenreich und Ansichten des Ritterguts. 1901 nimmt Rohlfs eine Lehrstelle an der Folkwangschule in Hagen an und verbringt in den kommenden Jahren zu Arbeitszwecken immer wieder Zeit in Soest, dessen mittelalterlichen Kirchen und Gebäude er bis in die 1920er Jahre in seinen Gemälden darstellt.
Als einer der beachtlichsten deutschen Maler des Expressionismus entwickelt er eine eigenständige Stilrichtung, in der die ausdrucksstarken Farben von großer Bedeutung sind. 1910 wird er in die Jury des Deutschen Künstlerbundes gewählt. Ein Jahr vor seinem Tod wird seine Kunst von den Nazis als „entartet“ eingestuft und zahlreiche Werke konfisziert. Auf der documenta I im Jahr 1955 werden seine Werke postum ausgestellt.