Am 30. März 1868 in Wien geboren, zählt der österreichische Maler, Grafiker und Kunsthandwerker Koloman „Kolo“ Moser als Mitglied des Siebener-Clubs, der Wiener Secession und der Wiener Werkstätten zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Jugendstils. Mosers Schaffen ist außerordentlich vielfältig. So fertigt er neben der Malerei Kunstwerke aus Keramik, Porzellan, Glas, Metall sowie auch Möbel, Schmuck, Textilien und Spielzeug an. Im Alter von nur 50 Jahren erliegt er 1918 seinem Krebsleiden - im selben Jahr wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Otto Wagner.
Koloman Moser studiert ab 1885 an der Akademie der bildenden Künste bei Franz Rumpler, Christian Griepenkerl und Josef Maria Trenkwald und veröffentlicht bald darauf seine ersten Buch- und Zeitschriftenillustrationen. Trotz früher Erfolge studiert er weiter an der Kunstgewerbeschule, wo er ab 1899 selbst als Lehrer tätig wird. Ab 1892 ist er Mitglied der Künstlergruppe „Siebener-Club“, bevor er im Jahr 1897 maßgeblich an der Gründung der Wiener Secession beteiligt ist. Gemeinsam mit Klimt, Hoffmann und Roller prägt er das Erscheinungsbild der Secessionszeitschrift „Ver Sacrum“ und tritt als Gestalter von Ausstellungen, Katalogen und Plakaten in Erscheinung.
1903 gründet er gemeinsam mit Josef Hoffmann und Fritz Wärndorfer die Wiener Werkstätte und gestaltet Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände aus verschiedensten Materialien sowie Wohnungs- und Geschäftseinrichtungen. Nach finanziellen Schwierigkeiten verlässt er 1907 die Wiener Werkstätte – bereits zwei Jahre zuvor ist er gemeinsam mit der Klimt-Gruppe aus der Wiener Secession ausgetreten.
Ab 1910 wendet sich Kolo Moser zunehmend seinem ursprünglichen Metier, der Malerei, zu. Seine Gemälde umfassen vorwiegend Portraits und Landschaften von ganz eigenwilliger Farbigkeit und findet nach langem Experimentieren und inspiriert von Ferdinand Hodler zu seinem individuellen Stil. Kolo Moser zählt zu den wichtigsten Protagonisten der Wiener Jahrhundertwendekunst, als künstlerisches Universalgenie hat er jene Epoche, die heute als österreichische Moderne international Furore macht, entscheidend mitgeprägt.