Nicolas de Staël

(St. Petersburg 1914 - 1955 Antibes)
Nicolas de Staël war ein französischer Maler und Kind einer russisch-aristokratischen Familie, dessen kurzes Leben von Tragik und großer Leidenschaft geprägt war. Zunächst Vertreter der informellen Malerei, fand er bald zu einem eigenen, unzeitgemäßen Stil, der Abstraktion mit Gegenständlichkeit vereint und bei vielen seiner Kollegen zunächst auf Ablehnung stieß. Seine Werke zeugen sowohl von Gewalt und beständigen Kraftspielen, offenbaren dem Betrachter aber gleichzeitig eine stille, zerbrechliche Seite.
Nikolai Wladimirowitsch Baron Staël von Holstein, bekannter als Nicolas de Staël, wurde am 5. Januar 1914 in Sankt Petersburg geboren. Im Zuge der Russischen Revolution verlässt die Familie Russland und zieht nach Polen. Nach dem frühen Tod seiner Eltern in den Jahren 1921 und 1922 wächst de Staël gemeinsam mit seinen beiden Schwestern bei Freunden der Familie, den Friceros, in Brüssel auf. Oszillierend zwischen den Genres Poesie und Malerei, wächst de Staël, getrieben von einer inneren Unruhe, heran. Er besucht die Akademie in Brüssel und erhält mit nur 20 Jahren seine erste Auszeichnung. Nach seiner Ausbildung unternimmt er ausgedehnte Reisen u.a. in die Niederlande, Frankreich, Spanien und den Maghreb, bevor er sich im Süden Frankreichs niederlässt. Das Licht des Südens und die Kraft des Meeres faszinieren ihn. In Nizza widmet er sich ab 1942, beeinflusst von Christine Boumeester und Henri Goetz, zunehmend der abstrakten Malerei, die zu jener Zeit in den akademischen Kunstkreisen noch wenig Zuspruch findet. Der Wandel hin zum figurativen vollzog sich erst später, Anfang der 1950er Jahre und mündete dann in einer Synthese von Abstraktion und Figuration. Die Jahre vor seinem Tod sind geprägt von einer produktiven Schaffensphase. Mit seinen Werken stößt er besonders in New York, der damals jungen Kunstmetropole, auf Begeisterung. Der internationale Erfolg bereitet ihm Sorgen. Geplagt von schweren Depressionen und einer tiefen Schaffenskrise nimmt sich Nicolas de Staël am 16. März 1955, durch einen Sprung vom Balkon seines Ateliers in Antibes das Leben. Zwar gilt de Staël als Vertreter der informellen Kunst, jedoch entwickelte er mit der Rückkehr zur Bildlichkeit, gegen Ende seines Schaffens, einen ganz eigenen, charakteristischen Stil, der von einem äußerst kraftvollen Farbauftrag gekennzeichnet ist und die Faktur deutlich erkennen lässt. Bis zu seinem Tode nur wenigen Fachleuten in Frankreich bekannt, gilt er heut international als Wegbereiter vieler junger Künstler.

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Komposition, 1951