Der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer Pablo Ruiz Picasso wird am 25. Oktober 1881 in Málaga als Sohn eines freischaffenden Malers und Kunstlehrer geboren. Als Mitbegründer des Kubismus erreicht Picasso kaum wie ein anderer Künstler des 20. Jahrhundert internationale Bekanntheit. Während seiner künstlerischen Laufbahn schafft er neben über 15.000 Gemälden unter anderem auch Skulpturen und Keramiken. Picasso stirbt am 8. April 1973 in Paris an den Folgen eines Herzinfarkts.
Im Alter von 14 Jahren beginnt Picasso an der Kunstakademie „La Llotja“ in Barcelona zu studieren, bevor er im Jahr 1897 für kurze Zeit die angesehene Königliche Akademie von San Fernando in Madrid besucht. Erste Berührungen mit avantgardistischer Kunst macht er 1898 in Barcelona im Café „Els Quatre Gats“, dem Zentrum des katalanischen Modernisme, wo im Jahr 1900 seine erste Einzelausstellung stattfindet.
Anlässlich der Weltausstellung 1900 reist Picasso in die Kunstmetropole Paris und lernt impressionistische Werke von Cézanne, Degas und Bonnard kennen. Eine weitere Inspiration werden die Werke von Henri de Toulouse-Lautrec, sodass Stadtszenen in lebhaften Farben entstehen.
Den Tod seines guten Freundes Carlos Casagemas im Jahr 1901 verarbeitet Picasso mit Bildern, die vordergründig die Farben Blau und Grün enthalten und von Traulichkeit und Melancholie geprägt sind – der Beginn seiner „blauen Periode“, die stark vom Expressionismus beeinflusst ist. Ab 1905 wird diese von der „rosa Periode“ abgelöst, in der Schönheit und Leichtigkeit durch Rosatönen Ausdruck finden. In diese Periode fällt sein 1907 entstandenes Werk „Les Demoiselles d’Avignon“, das den Grundstein seiner „période nègre“ legt. Von 1908 bis 1912 setzt sich Picasso vermehrt mit dem analytischen Kubismus auseinander und schafft primär Stillleben, bevor er von 1912 bis 1916 zum synthetischen Kubismus übergeht, in den er Elemente afrikanischer Kunst einarbeitet. Neben Gemälden entstehen auch Collagen aus verschiedenen Materialien wie Holz und Sand. In den folgenden Jahren herrscht ein stilistisches Nebeneinander, bis er sich ab 1925 mit surrealistisch inspirierten Werken beschäftigt, ohne sich selbst jedoch als Surrealist zu bezeichnen. Im Jahr 1937 entsteht sein bekanntes Werk „Guernica“, das den Spanischen Bürgerkrieg thematisiert. In seinem Spätwerk ab 1945 ändert sich Picassos Stil durch seine Neuinterpretation der alten Meister erneut. Neben Gemälden schafft Picasso während seiner künstlerischen Laufbahn auch eine Vielzahl von Skulpturen, Druckgrafiken und Keramiken.