Wilhelm Thöny wird am 10. Februar 1888 als Sohn eines Grazer Papiergroßhändlers geboren. Neben Gemälden schafft er zahlreiche Zeichnungen, Radierungen und Illustrationen. Er erlangt als Gründungsmitglied der Münchner Neuen Secession und der Grazer Secession breite Bekanntheit. Nach seiner Emigration in die USA stirbt Thöny am 1.Mai 1949 in New York.
1907 maturiert er in Graz und erhält neben der Schule Klavier- und Gesangsunterricht. 1908 geht er nach München an die Akademie, wo er unter Gabriel Hackl und Angelo Jank studiert. Im Jahre 1913 wird er neben Paul Klee und Albert Weisgerber zum Mitbegründer der Münchener Neuen Secession. Der Kriegsausbruch beendet die Studienzeit. 1915 rückt er als Einjährig-Freiwilliger ein. Noch im selben Jahr heiratet er. Mit der Arbeit als Kriegsmaler und mittels verschiedener Porträtaufträge erhält der Künstler die junge Familie. 1918 übersiedelt er in die Schweiz in der Hoffnung dort bessere wirtschaftliche Verhältnisse anzutreffen. Die Ehe scheitert wenig später und Thöny kehrt nach München zurück.
1923 ist er wieder in Graz, und im Herbst desselben Jahres kommt es gemeinsam mit Fritz Silberbauer, Alfred Wickenburg und Axl Leskoschek zur Gründung der Grazer Secession. 1925 lernt er die Amerikanerin Thea Herrmann, die Frau seines Lebens, kennen. Ende der 20er Jahre, 1929, wird Thöny zum Professor ernannt. Im selben Jahr besucht er erstmals Paris. Die Stadt an der Seine beeindruckt ihn so sehr, dass er 1931 nach Frankreich übersiedelt. Paris und Südfrankreich werden ihm für ein knappes Jahrzehnt zur neuen Heimat. Im März 1938 emigriert er nach New York, wo er sich trotz einiger Erfolge und zahlreicher Ausstellungen nie ganz heimisch fühlt.
1948 werden bei einem Brand in einem New Yorker Lagerhaus fast tausend seiner Arbeiten zerstört, ein schwerer Schicksalsschlag, von dem sich Thöny nie mehr erholt. Wilhelm Thöny erhält zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter mehrmals den österreichischen Staatspreis und 1937 die Ehrenurkunde der Weltausstellung in Paris.