Alfred Hrdlicka

(1928 - Wien - 2009)
Alfred Hrdlicka wurde am 27. Februar 1928 in Wien geboren. Er galt als einer der bedeutendsten österreichischen Bildhauer, Grafiker, Maler, Zeichner und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der sich auch politisch engagierte. Internationale Bekanntheit erlangte er durch die 32. Biennale in Venedig, auf der er gemeinsam mit Herbert Boeckl Österreich vertrat. In seinen späteren Werken setzt sich der Künstler insbesondere mit den Themen Krieg, Gewalt und Faschismus auseinander. Sein bedeutendstes Werk stellt nach eigenen Angaben das 1988 auf dem Wiener Albertinaplatz errichtete Mahnmal gegen Krieg und Faschismus dar.
Geprägt von den politischen Wirren der Zwischenkriegszeit sowie durch seinen Vater, der als kommunistischer Gewerkschaftsfunktionär während des Nationalsozialismus immer wieder mit Hausdurchsuchungen konfrontiert war, wurde Hrdlicka bereits früh für politische Fragen sensibilisiert. Nach Abschluss der Lehre zum Zahntechniker studierte der damals 18-jährige Hrdlicka ab 1946 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste unter Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky Malerei und Grafik und erwarb 1952 das Diplom des akademischen Malers. Zwischen 1953 und 1957 wandte er sich der Plastik zu und studierte, ebenfalls an der Wiener Akademie, unter Fritz Wotruba Bildhauerei. Erste künstlerischen Erfolge verzeichnete Hrdlicka 1960 im Rahmen seiner der Ausstellung Skulptur, Malerei und Grafik in der Wiener Zedlitzhalle. Entgegen der abstrakten Tendenzen seiner Zeit setzt sich Hrdlicka für eine expressiv behandelte Figürlichkeit ein, die zum markanten Merkmal seines Stils werden sollte. Bewusst stellte er sich damit gegen jegliche Art von Zeitströmung und Mode. Stattdessen verstand sich Alfred Hrdlicka stets als Künstler in der Tradition alter Meister, der sich mit verschiedenen Kunstgattungen befasst und sich diesen widmet. So verwundert es nicht, dass der Hrdlicka einerseits dem Stein selbst, ohne maschinelle oder personelle Unterstützung, seine Form gibt und andererseits mittels Grafik und Zeichnung arbeitet, um so seine Stoffe in ihrer Breite des Ereignishaften zu erfassen. Selbstbewusst und Konsequent vertrat er so in seinen Werken stets eine eigenständige Position und sorgte damit nicht selten für Diskurs. Zwischen 1971 und 1986 hatte Hrdlicka Professuren für Bildhauerei inne, u.a. an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie der Universität der Künste Berlin. 1989 wurde er zudem an die Universität für angewandte Kunst Wien berufen. Nach seinem Tod am 5. Dezember 2009 sprach die österreichische Kulturministerin Claudia Schmied von Alfred Hrdlicka als einem "Titan der internationalen Kunst" und würdigte so neben seinem umfassenden künstlerischen Werk auch sein Engagement in politischen Debatten.

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