Robert Motherwell

Robert Motherwell war einer der einflussreichsten Künstler des amerikanischen Abstrakten Expressionismus. Geboren im Jahr 1915 in Washington studierte er ab 1932 u.a. Malerei an der California School of Fine Arts in San Francisco sowie Philosophie und französische Literatur an der Harvard-Universität. Nach einem zweijährigen Aufenthalt von 1938 bis 1939 in Paris, bei dem er auch Piet Mondrian und Fernand Léger kennenlernte, studierte Motherwell an der Columbia-Universität bei Meyer Schapiro und Kurt Seligmann Kunstgeschichte. In den frühen 1940er Jahren entwickelte der Künstler seinen eigenen, charakteristischen Stil. Er gilt als einer der Pioniere des Abstrakten Expressionismus und trug maßgeblich zur internationalen Anerkennung dieser Kunstrichtung bei. Weithin gilt er als das eher „intellektuelle Gegenstück“ zu Jackson Pollock.

Im Rahmen der Ausstellung präsentiert die Galerie Wienerroither & Kohlbacher sowohl Arbeiten auf Papier als auch Gemälde des Künstlers. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet Robert Motherwells "Lyric Suite", eine Serie von Arbeiten auf Papier, die er 1965 im Laufe weniger Wochen schuf. Die Zeichnungen der Lyric Suite verdanken ihren ausgeprägten Sinn für Materialität zum Teil den zarten, durchscheinenden Eigenschaften des Unryu-Papiers, das der Künstler spontan in einem japanischen Geschäft in New York gekauft hat. Mit einer Größe von 9 x 11 Zoll (27,9 x 22,9 cm) stellten sie eine neue Herausforderung für den Künstler dar, dessen monumentale Gemälde die heroische Bildsprache des Abstrakten Expressionismus mitprägten. Sie verkörpern Motherwells instinktive Beherrschung von Farbe und Form und wurden auf eine Art und Weise vollendet, die an Automatismus grenzt und sich aus einer komplexen Interaktion der jüngsten Ideen des Künstlers speist. Werke aus der "Lyric Suite" wurden in zahlreichen Ausstellungen weltweit präsentiert und befinden sich heute u.a. in der Sammlung des MoMA sowie des Metropolitan Museum in New York.