Kurt Kocherscheidt

zum 80. Geburtstag

29. Juni - 15. September 2023
W&K Galerie
Strauchgasse 2 | 1010 Wien
Öffnungszeiten
Mo. - Fr. 10-18 Uhr sowie auf Anfrage
Kurt Kocherscheidt
Am 6. Juli 2023 jährt Kurt Kocherscheidts Geburtstag zum 80. Mal. Dieses Jubiläum nimmt die Galerie W&K – Wienerroither & Kohlbacher zum Anlass und zeigt, nach der vielbeachteten Schau 2017 im Wiener Palais Schönborn-Batthyány, eine museal angelegte Ausstellung, die sich Kocherscheidts Interesse an der Naturbeobachtung sowie der Entwicklung seiner unverkennbaren Formensprache widmet.

1972 verkauft der damals 29-jährige Künstler fast sein gesamtes Hab und Gut und begibt sich auf eine mehrmonatige Reise durch Südamerika. Sein unbändiges Interesse an der Natur verbindet ihn mit anderen Forschern und führt Kocherscheidt auf seiner Reise u.a. nach Feuerland, in die chilenische Atacama Wüste, auf die Galapagos Inseln und in den brasilianischen Regenwald. Die Eindrücke dieser Reise hält er in seinem Notizblock und mit einer 35mm Kamera, auf Schwarz-Weiß-Film, fest. Farbe, Pinsel und Leinwand hinter sich zu lassen und fernab der europäischen Avantgarde, ein neues Kapitel zu beginnen, war für Kocherscheidt zu einer existenziellen Notwendigkeit geworden. Später definiert er diesen Moment als einen Bruch mit der Last der Kunst, eine Flucht aus seinem Beruf und den intensiven Wunsch, ein neues visuelles Vokabular für seine Malerei zu finden. Bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 1992 wird Kocherscheidt von den Erfahrungen dieser Reise schöpfen.

Anlässlich des 80. Geburtstags des Künstlers am 6. Juli 2023 zeigt die Galerie Wienerroither & Kohlbacher eine Ausstellung mit Gemälden und Papierarbeiten dieses bedeutenden österreichischen Künstlers. Die präsentierten Arbeiten stammen aus der Zeit von 1982 bis 1992. Sie geben einen Einblick in das Spätwerk des 1992, im Alter von 49 Jahren, verstorbenen Künstlers. Felsen, Wasser, Steine und Objekte fanden Einzug in sein Werk und stellen gleichzeitig die Grundlage für seine formalen Erkundungen dar. Kocherscheidts Formen werden allmählich reduzierter. Seine Herangehensweise an die Malerei wurde zu einer philosophischen Reise, auf der er den Formalismus radikal in Frage stellte, was ihn schließlich zu einer eigenen, zutiefst abstrakten Formensprache bringen sollte, die auf der Documenta IX in Kassel, im Jahr 1992, große Beachtung fand.