Alois Riedl wird im Jahr 1935 in St. Marienkirchen bei Schärding geboren. Unbeeinflusst von künstlerischen Strömungen, geht Riedl von Anfang an seinen Weg und findet seinen eigenen Stil zwischen gegenständlicher Malerei und Abstraktion. Riedls international anerkanntes Werk nimmt durch seine ästhetische Bildsprache, die sich durch abstrahierte Objekte auf einer monochromen Farbfläche auszeichnet, eine besondere Position in der zeitgenössischen Malerei ein.
Riedls künstlerische Entwicklung beginnt in den späten 1960er Jahren als Autodidakt mit Bleistiftzeichnungen, die dunkle, voluminöse Körper darstellen. Auch wenn in weitere Folge die Malerei im Vordergrund seines Schaffens steht, behält die Bleistiftzeichnung in der malerischen Konzeption Riedls eine besondere Bedeutung.
Fasziniert von Objekten unseres täglichen Lebens, befasst sich Riedl vor allem mit dem Verfall von Polstermöbel und setzt sich in den 1970er Jahren weiterhin gegen den Trend hin zur Abstraktion mit der gegenständlichen Malerei auseinander. In Schuttgruben findet er abgewohnte Möbel, wie alte Stühle, zerschlissene Sofas, benutzte Matratzen oder auch ausgebaute Autositze, die ihm als Grundlage für seine Malerei dienen. Während einzelne Details der Möbel das Objekt erkennen lassen, ist das Übrige malerisch frei interpretiert. Obwohl seine Malerei im Laufe der Jahre abstrakter wird und simplere Formen im Vordergrund stehen, orientiert sich Riedl weiterhin stets an Objekten und den konstruktiven und expressiven Formqualitäten seiner Gegenstände.
Riedls Formrepertoire erweitert sich im Laufe der Zeit und seine Farbpalette wird bunter. Sein Ziel, durch verfügbare Formerfindungen ein „gutes Bild“ zu schaffen, bleibt jedoch weiterhin aufrecht.
Zu Riedls zahlreichen Einzelausstellungen zählen unter anderem jene im Rupertinum, Salzburg (1983) in der Secession, Wien (1984) und in der Albertina, Wien (1992), im Palais Harrach, Wien (2000) und im Museum Angerlehner (2015).
Der Künstler lebt und arbeitet in Brunnenthal bei Schärding.