Ludwig Heinrich Jungnickel

(Wundsiedel/Bayern 1881 - 1965 Wien)
Ludwig Heinrich Jungnickel wird am 22. Juli 1881 in Wundsiedel in Bayern, als Sohn eines Tischlers, geboren. Als einer der bedeutendsten österreichischen Maler und Illustratoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangt Jungnickel vor allem durch seine Tierdarstellungen schon zu Lebzeiten internationale Bekanntheit. Gemälde und Zeichnungen von Ludwig Heinrich Jungnickel finden sich heut in zahlreichen Sammlungen und Museen, u.a. der Albertina sowie dem Belvedere Wien.
Jungnickel besucht ab 1896 die Kunstgewerbeschule München, verlässt sie jedoch schon ein Jahr später wieder. Zwei Jahre später reist er nach Rom und Neapel, wo er zunächst Malereiunterricht bei Prof. Marucchi nimmt, bevor er im Jahr 1899 sein Studium der Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste beginnt. In Wien macht er die Bekanntschaft mit Künstlern wie Gustav Klimt und Josef Hoffmann. Jungnickel stellt auch in der Wiener Secession aus, wird jedoch kein Mitglied der Künstlergruppe. Unter anderem ist er für die Wiener Werkstätte tätig, für die er Vasen, Gläser, Teppiche und Tapeten schafft. Große Bedeutung kommt in diesem Rahmen dem Tierfries zu, das er für das Palais Stoclet in Brüssel anfertigt. Jungnickel entdeckt seine Leidenschaft für Tiermotive und erhält 1907 erstmals eine Jahreskarte mit freiem Eintritt und eine Malerlaubnis im Tiergarten Schönbrunn. Vom Kaiser gefördert fertigt Jungnickel 1909 die berühmten „Schönbrunner Tiertypen“-Farbholzschnitte an. 1917 entwirft er weitere sechs Farbholzschnitte an („Tiere der Fabel“), die zwei Jahre später um einen 24-teiligen Farblithographie-Zyklus erweitert werden. Im Jahr 1930 wird Jungnickel der Österreichische Staatspreis für bildende Kunst sowie die Große Medaille der Stadt Wien verliehen. 1939 emigriert Jungnickel nach Split, da ihm die Nationalsozialisten ein Ausstellungsverbot auferlegen und drei Jahre später auch sein Wiener Atelier beschlagnahmen. Das Atelier samt aller im Depot befindlichen Bilder fällt im Jahr 1945 einem Bombenangriff zum Opfer und wird zerstört. Noch vor seiner Rückkehr nach Österreich im Jahr 1952 widmen ihm das Albertina Museum in Wien und die Neue Galerie des Landesmuseums Joanneum in Graz umfangreiche Einzelausstellungen. In den folgenden Jahren wird Jungnickel der Professorentitel durch den österreichischen Bundespräsidenten (1958), die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien (1961) und die Ehrenmitgliedschaft im Wiener Künstlerhaus (1964) verliehen.

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