Der österreichische Maler und Bildhauer Kurt Kocherscheidt wird am 6. Juli 1943 in Klagenfurt geboren. Während er sich am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn vor allem mit der Darstellung von Landschaften auseinandersetzt, findet er später mit seinen kraftvoll gemalten geometrischen Figuren seinen eigenen Stil. Kocherscheidt ist bis zu seinem frühen Tod am 13. November 1992 künstlerisch tätig.
Nach dem Schulabschluss in Klagenfurt studiert Kocherscheidt von 1961 bis 1965 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Professor Sergius Pauser und an der Akademie in Zagreb bei Professor Ivo Rezek. Gemeinsam mit Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl gründet er im Jahr 1968 auf Initiative von Otto Breicha die Künstlervereinigung „Wirklichkeiten“, die im Mai desselben Jahres mit einer Ausstellung in der Wiener Secession erstmals öffentliche Aufmerksamkeit erwirkt. 1969 zieht Kocherscheidt für zwei Jahre nach London, wo er auf Grund von Problemen der Engländer mit der Aussprache seines Namens den Künstlernamen "Kappa" annimmt und diesen ab sofort auch in seiner Werksignatur verwendet. Ab 1985 reduziert er seine Signatur schließlich auf ein „K“. Seine Leidenschaft für die Tropen und Afrika bringt er mit der 1969 publizierten Mappe mit 15 Radierungen mit dem Titel „Kocherscheidts erweitertes Tierleben“ zum Ausdruck. 1972 unternimmt er eine einjährige Reise durch Südamerika, auf der eine Vielzahl von Zeichnungen entstehen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr lernt er die Fotografin Elfie Semotan kennen, die er im Herbst desselben Jahres heiratet. Kocherscheidt arbeitet bis Ende der 1970er Jahre mit diversen Mischtechniken, wie Dispersion auf Leinwand, Ölkreide oder Tempera, nach seiner schweren Bypassoperation 1978 und dem folgenden Aufenthalt in einem Atelier des Morat-Instituts an der ligurischen Küste in Savona beginnt er mit der Ölmalerei. Seine weiteren Reisen führen ihn nach Kalifornien und Mexiko. Ein fünfzig Blätter umfassender Aquarellzyklus „El bananero enamorado“ entsteht im Jahr 1992 auf der Insel La Gomera. Im Morat-Institut in Freiburg im Breisgau wird in einer der Ausstellungshallen eine ständige Präsentation mit Kocherscheidts Bildern eingerichtet. Im Oktober desselben Jahres fertigt er die sechs Meter hohe Holzskulptur „Tor der Winde“ auf der griechischen Insel Syros an, bevor er am 13. November 1992 in Wels auf Grund eines Herzversagens stirbt.
Seine erste Einzelausstellung findet 1968 in der Galerie Hildebrand in Klagenfurt statt. Kocherscheidts Werke werden weiters im 21er Haus in Wien (1986), im Museum van Hedendaagse Kunst in Gent (1991), in der Wiener Secession (1992), auf der Documenta IX in Kassel (1992), im Essl Museum in Klosterneuburg (2013) und im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen (2013) gezeigt. Im Jahr 1988 wird Kocherscheidt der Österreichische Kunstpreis für Bildende Kunst verliehen.